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Bedeutung von Digital Technology im M&A Bereich

Große Firmen setzen zunehmend auf Fusionen und Übernahmen, um ihre digitalen Fähigkeiten auszubauen. Darum steht bei M&A Transaktionen mehr und mehr die Digitalkompetenz der Zielunternehmen im Mittelpunkt. Zwanzig Prozent der Erwerbsziele sind mittlerweile Tech-Unternehmen, wobei es häufiger auch zu Cross-Industry-Deals kommt. Bei diesen gehören die Käufer einer anderen Branche als das Zielunternehmen an, was in diesem Fall bedeutet, dass NonTech-Unternehmen vermehrt technologiebasierte Firmen kaufen.

Vorangetrieben wurde dieser Trend durch die Corona-Pandemie. Anfang 2020 sahen sich viele Unternehmen durch den Wechsel zum Home-Office plötzlich mit vorrangig technologischen Arbeitsweisen konfrontiert. Die Bedeutung von Technology M&A spielt seither eine größere Rolle, denn viele Unternehmen erkannten den Wert einer ausgereiften technischen Infrastruktur und sind seitdem vor allem bereit, in sie zu investieren. Kommunikations-Tools und Cybersicherheit spielen dabei eine große Rolle. Mittlerweile sehen die meisten Unternehmen die Pandemie als Gelegenheit zur Weiterentwicklung und Anpassung der Unternehmensausstattung und –strategie an eine zunehmend virtuelle Zukunft. Betrachtet man die Lage in Deutschland, ist dieser Schritt auch erforderlich. Laut einer Studie von accenture räumt etwa die Hälfte der befragten Unternehmen ein, digitale Kompetenzen überwiegend durch Zukäufe zu erwerben und bezeichnet sich selbst als traditionell.

Klassische Transaktionen vs. Digital Technology M&A Deals

Dabei ist jedoch wichtig zu verstehen, dass sich Digital Technology M&A von klassischen Mergers & Acquisition-Deals in mehrfacher Hinsicht unterscheidet. Es bedarf anderer Verfahren, angepasster Vertragsinhalte und speziell geschulter Akteure, um erfolgreich am Markt zu agieren.

Da der wesentliche Wert des Tech-Zielunternehmens darin besteht, eine besondere Technologie, Daten, spezielles Know-how oder Schlüsselmitarbeiter, zur Verfügung zu stellen, muss das größte Bestreben darin liegen, diese sicher zu übertragen und langfristig zu bewahren. Anders als bei klassischen Deals sind diese Werte oftmals nicht in den reinen Vermögensbestandteilen verankert. Deshalb sind besondere Schutzmechanismen nötig, wie die Vereinbarung mit Dritten zum Schutz der Technologie, gestreckte Kaufpreiszahlungen, attraktive Halteprogramme für die Kernmitarbeiter oder eine realistische Nacherwerbskulturpolitik.

Unternehmensverkäufe in der Internet & Medien-Branche

Um langfristig von der zugekauften Digitalkompetenz zu profitieren, muss diese anschließend auch im eigenen Unternehmen verankert und vor allem angewandt werden. Dies ist für Firmen, welche nicht ausreichend technisiert sind, nur bedingt möglich. Führungskräfte mit Verständnis für Digital Technology M&A werden darum eigenständige Prozesse entwickeln, die sich für digitale Investitionen eignen und das Screening möglicher Zielkandidaten, die Bewertung und die Verhandlungen auf den Zukauf von Tech-Unternehmen ausrichten. Nach der Transaktion sorgen sie dafür, dass die digitalen Kompetenzen im ganzen Unternehmen verteilt werden, um so das Wachstum anzukurbeln, technologisches Wissen zu verbessern und nachhaltig zu implementieren.

Das sollte bei Digital Technology Deals beachtet werden

Der Erwerb von Digital Technology-Unternehmen birgt aber auch einige Risiken, die bedacht und bestenfalls antizipiert werden müssen. Potenzielle Gefahren liegen beispielsweise in früheren und aktuellen Urheber- oder Datenschutzrechtsverletzungen sowie IT-Sicherheitslücken. Um solche Risiken zu minimieren, bieten sich beispielsweise Gewährleistungs- oder Warranty & Indemnity-Versicherungen, der Einsatz innovativer Rückabwicklungsregeln bei Schadensfällen bzw. Risiken oder die Einbindung von Spezialdienstleistern bei der Due Diligence an.

Bei Digital Technology M&A werden sich die Unternehmen als Gewinner hervortun, denen es gelingt, die digitalen Prozesse des Zielunternehmens auf ihre eigenen Strukturen zu übertragen. Sie schaffen damit – sowohl bei traditionellen als auch bei digitalen Deals – einen entscheidenden Vorsprung gegenüber der Konkurrenz.